FÄLLT AUS !
8. September 1943: Die italienische Regierung schließt einen Waffenstillstand mit den Alliierten und beendet somit den Pakt mit dem Deutschen Reich. Für Italien ist dieser Tag zum Symbol geworden, ein Symbol für die Schwäche, aber gleichzeitig auch für die moralische Kraft der Nation. Was bedeute dieses Datum aber für Deutschland? Und wie haben die deutsche Bevölkerung und die zahlreichen Soldaten in Italien diese Bekanntmachung erlebt? Emilio Petrillo versucht, auch durch einen Rückblick auf frühere Ereignisse, dieser Frage nachzugehen. Seine Quellen sind in erster Linie die 17 Bände der „Meldungen aus dem Reich“, welche, verfasst vom Sicherheitsdienst der SS, die Meinungen der Bevölkerung im Reich aufzeichnen, aber auch zum Großteil noch unbekannte Zeitungsartikel und vor allem auch das Gespräch mit noch lebenden Zeitzeugen. Die Aufarbeitung einer nicht unwesentlichen Episode in der jahrhundertelangen, engen und konfliktreichen Beziehung zwischen Deutschen und Italienern.
Paolo Emilio Petrillo ist Journalist und war viele Jahre für verschiedene italienische Medien wie etwa die Tageszeitung „La Stampa“ Korrespondent in Deutschland. Das Buch ist Resultat einer fünfjährigen Recherche.
Eintritt frei - Spende erbeten
Bruno Sattler, unter Hitler Gestapo-Chef von Belgrad, wurde 1947 in der DDR wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu einer lebenslangen Freiheits-strafe verurteilt. Ihm wurde die Mitschuld am Tod von über 10‘000 Menschen nachgewiesen. Er starb 1972 in der Haft. Beate Niemann, seine 1942 in Berlin geborene Tochter, glaubte über 50 Jahre an die Unschuld ihres Vaters. Gekannt hatte sie ihn eigentlich nur aus der Familiensaga und von wenigen kurzen Besuchen im Gefängnis. Er war ihr zu Unrecht verurteilter Held. Erst in den 1990er Jahre mit dem Zugang zu Stasi-Akten und internationalen Archiven musste sie schmerzhaft erkennen, dass ihr Vater ein Massenmörder war. Die Suche nach Unschuld kehrte sich um in die Sache nach Schuld.Ihre fast obsessive Recherche, die ständig neue schockierende Details hervorgebracht hatte, verarbeitete Yoash Tatari in dem Dokumentarfilm Der gute Vater – eine Tochter klagt an (2003, 3Sat und WDR) und Niemann selbst in ihrem Buch: Mein guter Vater. Eine Täterbiographie (Hentrich & Hentrich, 2005).
In ihrem neuen Buch beschreibt Niemann nun das Echo, das ihr „Outing“ hinterlassen hat, sei es in den vielen Briefen, die sie bekam, in Begegnungen mit Opfern, mit ZeitzeugInnen oder SchülerInnen. Denn Niemann geht offensiv mit ihrem Erbe um, sie sucht die Begegnung und den Austausch.
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Altmann, evangelischer Pfarrer und Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR, thematisiert in seinen autobiographischen Schriften den Verlust der deutschen Ostgebiete und beschreibt die Flucht aus Schlesien, wie er sie als Kind erlebt hatte.
Verleger Michael Fischer: „Ein Buch, das dazu auffordert, lieb gewonnene Ansichten noch einmal zu überdenken! Wenn sich auch nur ein Mensch aufrafft, dieses Kapitel deutscher Geschichte sanftmütiger zu betrachten, ist schon viel gewonnen!“
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Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von Harald Gerneweg, einem in behüteten Verhältnissen aufgewachsenen jungen Mann, der, gänzlich unpolitisch, mehr oder weniger zufällig zur SS kommt und williger Vollstrecker der „Endlösung“ wird. Schicksalhaft verkettet mit ihm ist die Jüdin Anna. Sie, die einmal Haralds erste Schwärmerei war, wird mit ihrem Vater aus Berlin deportiert und überlebt das Minsker Ghetto, flieht zu den Partisanen und steht schließlich dem SS-Mann Gerneweg am Erschießungsgraben gegenüber. Der Prozess vor einem sowjetischen Militärgericht, in dem Anna als Zeugin aufgerufen wird, bringt die Protagonisten erneut zusammen. Das Lied des Polyphem erschien 2004, ein Jahr vor Jonathans Littells Bestseller „Die Wohlgesinnten“. In Anlehnung an reale Täterbiografien der alliierten Kriegsverbrecherprozesse (1945-1949) zeichnet der Autor das fiktive Psychogramm eines Täters und stellt die Frage: Was macht Menschen zu Mördern? Die Prozesse gegen NS-Verbrecher zeigen auf: Eitelkeit, Geltungsdrang, Karrierestreben, Diensteifrigkeit und Obrigkeitsglauben gehörten ebenso zu den Triebfedern des Bösen wie Erwägungen materieller Art, wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und Charakterschwäche.
Andreas von Klewitz ist freischaffender Autor, Journalist und Übersetzer, Gestalter von mehreren Filmen und Büchern zu zeitgeschichtlichen und kulturellen Themen, darunter zum Widerstand in NS-Deutschland, zum Holocaust und zu alliierten Kriegsverbrecherprozessen.
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Der preisgekrönte Bestseller aus den Niederlanden erzählt ein Familiendrama, das um die Fragen kreist: Wie weit darf Elternliebe gehen? Was darf man tun, um seine Kinder zu beschützen.
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Fragen und Anregungen zum Lesekreis: lesekreis∂morgenstern-berlin.de
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